7. September 2025: Abschlusskonzert des Herforder Orgelsommers mit der Westfälischen Kantorei
"Einfach himmlisch" – unter diesem Motto gestaltet die Westfälische Kantorei zusammen mit Leon Kleemeier an der Orgel das diesjährige Abschlusskonzert des Herforder Orgelsommers. Auf dem Programm stehen ergreifende Chorwerke, die den Blick nach oben richten und das Irdische mit dem Himmlischen verbinden.
Zu hören sind unter anderem Robert Schumanns inniges „An die Sterne“, Eriks Esenvalds’ sphärisch funkelndes „Stars“ sowie Rihards Dubras meditative Vertonung des „Agnus Dei“. Mit Egil Hovlands dramatischem „Saul, was verfolgst du mich“ für Chor, Orgel und Sprecher entfaltet sich zudem eine eindrucksvolle biblische Szene.
Freuen Sie sich auf einen Abend voller klanglicher Intensität und spiritueller Tiefe. Der Eintritt ist frei – wir laden Sie herzlich ein!
7. September 2025, 18 Uhr
Herforder Münster
"Einfach himmlisch!"- vielleicht trauen wir uns nicht so ohne weiteres, das ganz laut zu rufen, würden es aber eigentlich gern "rauslassen" vor Begeisterung! - vielleicht flüstern wir es aber auch tief beeindruckt von einer Situation oder einem Erlebnis uns selbst zu?
Unser Konzertprogramm spricht von Erlebnissen, Situationen, Atmosphärischem, in denen himmlisches Wirken, vielleicht auch "nur"die Assoziation dessen zum Tragen kommt, irgendeine Kraft zu wirken scheint, die nicht von dieser Welt ist. Saul hört völlig unvermittelt die Stimme (Gottes!) zu sich reden. Erschreckend, auch bedrohlich, in E. Hovlands musikalischer Darstellung auf jeden Fall auch eine magisch wirkende Kraft.
Ein anderes göttliches Zeichen ist der Regenbogen, der sich nach dem Chaos der Sintflut am Himmel als Zeichen der Verbundenheit Gottes mit den Menschen abzeichnet. Frieden zwischen Gott und den Menschen geht von ihm aus, wir dürfen Zuversicht schöpfen: "Solange die Erde steht soll nicht aufhören Saat und Ernte.“
Ganz irdische Vorgänge können, vor allem in romantischer Überhöhung, göttliche Qualität annehmen und wie etwas von oben Gegebenes in die Welt kommen. In Rückerts wortgewaltigem Text ist es der Sturmwind, der machtvoll, einer göttlichen Kraft gleich auch mich mit fortreißen kann und sogar soll! Mit der klanglich und deklamatorisch opulent-zupackenden Komposition P. Cornelius´ wird die Apotheose fühlbar, erlebbar.
Wie stellen wir uns den Himmel vor, die Jenseitssphäre also? Der Psalm 84 fängt das wunderbar ein, entsprechend prominente Vertonungen versuchen diese Poetik zu verklanglichen. Friedrich Kiel tut es im weich schwingenden Sechsertakt, mit warmen, weiträumigen Melodien, die die "Himmelsgewölbe" nachzuzeichnen scheinen. Auch der glitzernde Schlussklang aus Dubras "Agnus Dei" scheint den Gedanken der Entrückung, hier mit Klangpracht überformt, aufzugreifen.
Vollends poetisch im romantisch-assoziativen Sinne wird es, wenn es um die Sterne geht: Nach Rückert /Schumann bringen sie das Licht in die Dämmerung der Welt, "hauchen Frieden ins umwölkte Herz". Trost und Gelassenheit jenseits weltlicher Bedrängungen im Angesicht der Sternenweite, in Sara Teasdales Text und E. Ešenvalds Musik führt die Betrachtung des Sternengewölbes-wie ein Dom sich ausbreitend über der Betrachterin-zur Ehrfurcht gebietenden Erkenntnis der Majestät der Schöpfung.
Die Westfälische Kantorei freut sich, ihre ZuhörerInnen mitnehmen zu können auf eine erlebnisreiche Reise, die Richtung ist klar vorgegeben: Aufwärts!
Weitere Informationen zu den anderen Veranstaltungen des Herforder Orgelsommers finden Sie hier: https://herford-erleben.herford.de/orgelsommer
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- Veröffentlicht: 30. August 2025